Meine Frau sollte sich verabschieden kommen
Das ist wie ein neues Leben
Nach zwei Schlaganfällen soll ein Training am Lokomat® Udo Menzel wieder auf die Beine bringen. Doch durch die gesundheitlichen Probleme in seiner Urteilskraft beeinträchtigt, lehnt er zunächst jede Behandlung ab. Heute ist der 63-Jährige Kölner wieder eigenständig unterwegs – und dankbar über die Geduld, die das Team der Frührehabilitation im St. Marien-Hospital mit ihm hatte.
Viel Hoffnung war nicht mehr, als die Ärzte seine Ehefrau anriefen und sie darauf vorbereiteten, dass ihr Mann womöglich nicht viel mehr 48 Stunden zu leben hätte. Udo Menzel, Versicherungsfachmann aus Köln, wird ernst, wenn er an diese kritische Zeit zurückdenkt. „Nach einer Lungenentzündung, einer Blutvergiftung und einer Hirnblutung lag ich wochenlang im Koma. Es stand wirklich schlecht um mich.“
Doch dann bessert sich sein Gesundheitszustand und er kann in die Frührehabilitation im St. Marien-Hospital verlegt werden. Dort will man ihm helfen, wieder ins Leben zurückzufinden. Allerdings ist der Start der Therapie holprig. „Ich war nicht Herr meiner Sinne und habe alle Maßnahmen strikt abgelehnt“, schildert Udo Menzel kopfschüttelnd. „Ich kann mich an diese Tage nicht erinnern. Aber meine Frau hat mir später berichtet, dass ich wohl sehr unfreundlich zu denen war, die mir helfen wollten – ein echter Stinkstiefel.“

Geduld und Überzeugungskraft
Dr. Pantea Pape, Chefärztin der Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation, bleibt trotz der ablehnenden Haltung ihres Patienten gelassen. Immer wieder sucht die erfahrene Ärztin das Gespräch mit ihm, bindet seine Ehefrau ein, erläutert die Vorteile der Therapie und den Nutzen frühzeitiger Übungen. „Dr. Pape war unglaublich geduldig und hat unermüdlich nach Möglichkeiten gesucht, zu mir durchzudringen“, beschreibt Udo Menzel. „Zum Glück hat es bei mir dann irgendwann ‚Klick‘ gemacht. Ich konnte die Unterstützung endlich annehmen und die Therapie aktiv angehen.“
Zwei Monate trainiert er nun in den Gangroboter Lokomat® geschnallt, seine Bewegungen zu koordinieren und wieder eigenständig zu laufen. Die Therapie reaktiviert zugleich die geschädigten Hirnstrukturen und sein Erinnerungsvermögen. „Ich bin sehr froh, dass Frau Dr. Pape mich vom Lokomat® überzeugen konnte“, sagt Udo Menzel. „Das Training ist zwar anstrengend, aber als sich die ersten Fortschritte zeigten, war ich regelrecht froh, dass ich den Gangroboter nutzen durfte.“
Leben, laufen, arbeiten
Auch weitere Beschwerden wie einen Dekubitus hat er mittlerweile überstanden. „Dank der rundum erstklassigen Versorgung im St. Marien-Hospital geht es mir heute insgesamt sehr gut“, freut er sich. „Ich kann meinen Alltag ohne fremde Hilfe bestreiten, schon wieder mehrere Kilometer laufen und möchte nach Möglichkeit bald wieder arbeiten gehen.“ Eins wird allerdings bleiben, ist sich der 63-Jährige sicher: „Ich sehe die Welt jetzt mit anderen Augen. Es ist, als hätte ich ein zweites Leben geschenkt bekommen.“